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Isoelektrische Fokussierung von Amylase-Isoenzymen zur Bestimmung der Brauqualität von Gerste
Weiss, W., Postel, W., Baumer, M., und Görg, A.

Die Identifizierung spezifischer, erblicher Merkmale, die mit der Brauqualit?t in einem engen Zusammenhang stehen, ist von wirtschaftlicher Bedeutung sowohl f?r Gerstenz?chter zur Erzeugung neuer, h?herwertiger Braugerstensorten als auch zur Qualit?tskontrolle f?r M?lzer und Brauer. Die vorliegende Untersuchung wurde durchgef?hrt, um festzustellen, ob eine Korrelation zwischen bestimmten Amylase-Isoenzymen und dem Qualit?tsmerkmal "Endverg?rungsgrad" existiert. Hierzu wurden zun?chst die pufferl?slichen Proteine aus gem?lzten bzw. gekeimten Gerstenk?rnern extrahiert. Mit den erhaltenen Extrakten wurde dann eine Temperaturbehandlung (60 Grad Celsius, 15 min) und anschlie?end eine isoelektrische Fokussierung (IEF) in einem pH-Gradienten von 3-10 (Tr?gerampholyt-IEF) bzw. 4-9 (Immobiline-IEF) durchgef?hrt. Der spezifische Amylase-Nachweis erfolgte mit Hilfe eines mit St?rke impr?gnierten Polyacrylamid-Print-Gels und anschlie?ender Iod-F?rbung. Insgesamt wurden mit dieser Technik 17 Sommergersten- und 20 Wintergerstensorten mit teilweise sehr unterschiedlichen Endverg?rungsgraden untersucht und dabei folgende Ergebnisse erhalten: Bei den 37 untersuchten Gerstensorten ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Amylase-Isoenzymmustern und dem Endverg?rungsgrad nachweisbar: Alle Gerstensorten, die die Amylasebande "B" (isoelektrischer Punkt ungef?hr 6,8) besitzen, sind von niedrigem oder m??igem Endverg?rungsgrad, w?hrend diejenigen Sorten einen hohen Endverg?rungsgrad aufweisen, bei denen die Amylasebande "B" fehlt und gleichzeitig die Amylasebande "A" (isoelektrischer Punkt ungef?hr 6,5) stark ausgepr?gt ist. Aufgrund dieser engen Korrelation k?nnen die Amylasebanden "A" und "B" als Indikatoren f?r den zu erwartenden Endverg?rungsgrad unbekannter Gerstensorten oder neugez?chteter Gerstenlinien gewertet werden. Vorl?ufige Untersuchungen (unter Zuhilfenahme der Temperaturstabilit?t bzw. des F?rbeverhaltens dieser Isoenzyme) haben ergeben, da? die Isoenzymbanden "A" und "B" der beta-Amylase zuzuordnen sind.

Descriptors: Sortencharakter von Wertmerkmalen, Amylasen, Chemie, isoelektrische Fokussierung, Brauwertkriterien

Monatsschrift für Brauwissenschaft 45, Nr. 9, 285-298, 1992