Login





Subscribe?

Table of Contents

Return to previous page

Immunochemischer Nachweis von Rohfrucht in Bier. Teil 3, Anti-Hirse- und Anti-Weizen-Seren. Quantitative Aspekte der Rohfruchtanalytik
Offizorz, P., Larsen, S., Krüger, E., und Rubach, K.

In der vorliegenden Arbeit wird die Herstellung und die Festlegung der Qualit?tskriterien f?r die Antiseren gegen Hirse- und Weizenprotein beschrieben. Die Herstellung von Antiseren erhitzter Hirse- und Weizenproteine aus dem Dotter von H?hnereiern ist mit der in Teil 1 (1) beschriebenen Gewinnung des Anti-Reis- und Anti-Mais- Serums identisch. Die von uns auf der Basis von H?hnereiern entwickelten Seren erf?llen die Kriterien, die an Seren bez?glich des qualitativen Nachweises zu stellen sind. Wenn W?rze l?ngere Zeit ?ber 100? C (Druckkochung) erhitzt wird, ?u?ert sich dies in einem Verlust von Spezifit?t, Sensitivit?t und Empfindlichkeit der zugrunde liegenden Antik?rper/Antigen-Reaktion. Im allgemeinen sind thermische Belastungen des Targetproteins beim W?rzekochen ?ber einen Zeitraum von 100 min bei 100? C nicht geeignet, den Aussagewert des immunchemischen Tests (ELISA ) ernsthaft zu beeintr?chtigen. Die Produktion von Antik?rpern f?r den qualitativen Test auf Rohfruchtprotein aus den Eiern immunisierter Legehennen ist preiswert und wenig arbeitsaufwendig. Sie bedeutet letztlich auch eine Abkehr von den sog. "tierverbrauchenden" Herstellungspraktiken. W?hrend also der qualitative Test auf Rohfrucht in Bieren aus nicht druckgekochten W?rzen bis hinab zu Anteilen von 3--5 % keine Schwierigkeiten bereitet, ist der quantitative Aspekt ungleich problematischer zu sehen. Aus den von uns durchgef?hrt en Untersuchungen geht hervor, da? der im ELISA auftretende Response in Abhangigkeit von Erhitzungszeit und -dauer keine konstante Gr??e ist. Die anfallenden Me?werte reichen zwar aus, um das Ergebnis des qualitativen Tests sicherzustellen, in quantitativer Beziehung ist in der Praxis der Zusammenhang zwischen Immunresponse, Erhitzungszeit und Erhitzungsdauer nicht mit der erwunschten und erforderlichen Reproduzierbarkeit festzulegen. Es ist dabei auch zu bedenken, da? die Start- und Rahmenbedingungen bez?glich der denaturierenden Einfl?sse auf das Leitprotein -- diese m?ssen nicht ausschlie?lich thermischer Natur sein -- von den biologischen Schwankungen in den Rohstoffen bis zu den Ver?nderungen der Leitproteine bei der Lagerung des Bieres in zun?chst kaum zu ?berschauender Weise gepr?gt sind. Die quantitative Bestimmung von Rohfrucht in Bier ist sicher auch ein methodisches Problem, das man durch den Einsatz monospezifischer, m?glicherweise monoknonaler Antiseren eingrenzen k?nnte, im wesentlichen liegt die Problematik aber in der derzeitig en Unkenntnis des Einflusses der Proze?parameter auf den Me?wert des immunologischen Tests. Eine R?ckrechnung des Me?wertes auf den Umfang der urspr?nglichen Sch?ttung an Rohfrucht setzt eine Verwendung von "Response-Faktoren" bzw. das Vorhandensein geeigneter Standards voraus. Beides ist z. Zt. nicht gegeben.

Descriptors: Immunologische Untersuchungsmethoden

Monatsschrift für Brauwissenschaft 41, Nr. 9, 360-65, 1988